Nostalgie

Sonntag, 7. Juni 2020

Nostalgie

Es war das erste sommerliche Wochenende! Ich hab einen leichten Sonnenbrand, ich bin zum ersten Mal in diesem Jahr eine ganze Runde im See geschwommen und am Abend gab’s ein Gewitter! Sommer 2020 bitte geh ja nicht wieder weg!

Am Samstag hab ich meine früheren Tanzkolleginnen getroffen. Wir haben in unseren 20er Jahren viel zusammen erlebt, waren wochenlang auf Tour mit Shows, in denen wir tänzerisch ziemlich unterfordert waren, dementsprechend hatten wir viel Energie für Blödsinn.

Und Zeit zum Shoppen! Wir nannten uns damals die „Astrogirls“, nicht weil wir den Namen so genial fanden, wir entdeckten in einem Billigshop 3 T-shirts auf denen folgender Text stand: „She comes from another world to save the earth- Astogirl“ Wir fanden das ungeheuer passend und damit war der Name geboren.

Jeden Tag im Bus, jeden Tag die gleiche Show auf der gleichen Bühne (ein Techniktruck tourte mit), jeden Tag eine riesige Skulptur auf dem Kopf, die uns der Maskenbildner am liebsten schon beim Frühstück aufgesetzt hätte, aus Sorge, nicht rechtzeitig fertig zu werden, jeden Tag in einem anderen Hotel.

Damals beherrschten wir einen beeindruckenden Trick: Wir bezogen ein perfekt aufgeräumtes steriles Hotelzimmer und schafften es innerhalb einer Minute, dass es aussah als würden wir seit 5 Jahren dort wohnen und wären gerade von Einbrechern überfallen worden, die leider nicht gefunden hatten was sie suchten.

Bei unseren Treffen, die zum Glück wieder häufiger stattfinden schwelgen wir in Erinnerungen und lachen bis uns die Tränen kommen. Die beiden sind aber auch sehr motivierend für mich, denn sie haben sich unfassbar gut gehalten und wenn wir zusammen sind erinnert sich mein Körper irgendwie dran, wie schön ich mich mal bewegen konnte! Im Sonnenuntergang waren wir dann fotografisch sehr motiviert und haben den Babyelefanten mal einfach beiseitegelassen.

Das haben auch die Demonstranten getan, die (nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz) gegen Rassismus und Polizeigewalt protestierten und zu Tausenden auf die Straße gingen. Von „physical distance“ war da wenig zu sehen und auch wenn ihr Ansinnen durchaus nachvollziehbar ist, enger ist man in keinem Theater, in keinem Stadion, nicht mal bei einem Festival. Ich bin mal gespannt, ob der Gesundheitsrudi sich dahingehend zu Wort meldet, bisher hat er nur verlautet, dass ihn manche Fotos von den Demos irritieren…

Zurück zu den Astrogirls-Fotos: Mitten in unserem Shooting nähert sich ein Boot mit ein paar männlichen Jugendlichen, soeben die Matura bestanden und in Feierlaune. Offenbar ziemlich verzweifelt auf der Suche nach weiblichen Partygästen rufen sie uns vom Boot aus zu wo die Party demnächst steigt und dass wir herzlich willkommen sind. Na die hätten gestaunt wenn wir angetanzt wären! Die Astrogirls, von hinten (immer noch) Lyzeum, von vorne Museum!

Rosa Grüße!

Eure Uli

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